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Interview zum CG Kurzfilm – A Tale of Momentum & Inertia

Housespecial ataleofmomentumandinertia

Eine ganze Geschichte mit Spannungsbogen, Charakter-Aufbau, Emotionen und Moral in nur 70 Sekunden – ohne Worte.

Manchem Oscar-nominierten Kinofilm fehlt es daran, dass das Publikum sich mit den Figuren verbinden und mitfühlen kann. Wenn dem nicht so ist, dann entsteht großes Kino. Was einige Blockbuster in 2 Stunden nicht schaffen, erreicht mein absoluter Lieblings-Animations-Kurzfilm ‘A Tale of Momentum & Inertia’ in nur 70 Sekunden. Dabei wird nicht nur eine Emotion erzeugt, sondern eine ganze Geschichte mit überraschender Pointe erzählt. Der Kurzfilm kommt von Housespecial und hat mich schon letztes Jahr begeistert und weil ich darüber schreiben wollte habe ich mich mit Housespecial unterhalten und einen tieferen Einblick und Hintergrundmaterial von der Produktion erhalten. Aber jetzt erstmal 70 Sekunden Spaß mit dem CG Kurzfilm ‘A Tale of Momentum & Inertia’

Geschichte

Im Prinzip zeigt der CG Kurzfilm wie ein “Monster” Stein-Riese seiner Tätigkeit nachgeht, wobei sich ein riesiger Fels löst und eine kleine Hafenstadt mit Menschen (vermutlich) bedroht. Der Gigant will die Stadt und Einwohner retten, tut alles, wirft sich vor den rollenden Felsen und stoppt diesen, bevor er die Stadt zerschmettert. Nun hält er wortwörtlich das Schicksal der kleinen Stadt in den Händen, doch aus Sicht der Stadtbewohner zerstört ein riesiges Monster die Kirche, Grund genug sich zu furchten und sich zu verteidigen, oder? …

Interview mit HouseSpecial

Das Animations-Studio HouseSpecial wurde im letzten Jahr (2014) gegründet und startete gleich richtig durch. Es wurden gleich begehrte Preise abgeräumt (siehe Auflistung ganz unten). Das liegt vermutlich an den guten Kontakten und dem Spezialisten, die hinter HouseSpecial stehen. Denn eigentlich ist HouseSpecial aus dem Animagionsstudio LAIKA entstanden. Laika hatte jahrelang 2 Abteilungen. Zum einen Lanka Entertainment (Produktion von Filmen) und zum anderen Laika/house (Produktion von Stop-Motion-Werbefilmen etc.).

Ich konnte mich mit dem Regisseur Kameron Gates und Kreativdirektor Kirk Kelley von House Special unterhalten:

Warum habt ihr diesen Kurzfilm produziert?

Manchmal machen wir etwas nur aus Spaß, Neugierde und als Entspannungsübung.

Woher kam denn die Idee für den Kurzfilm?
Kirk Kelley:

A Tale of Momentum & Inertia ist der dritte Kurzfilm und der erste komplette CG Kurzfilm, der aus unserem ‘Short Stuff’ Programm hervorgegangen ist. Jeder bei uns kann eine Idee für einen animierten Kurzfilm vorschlagen. Die einzige Regel – die Story muss gut sein.

Kameron Gates:

Mein enger Freund Allan Turner ist Drehbuchautor und seit vielen Jahren ein kreativer Begleiter von mir. Wir haben uns Ideen hin und her geworfen. Eine Idee hatte einen ähnlichen Aufbau – ein Stein rollt auf ein Dorf, aber wir haben es anders gesehen. Ich erinnere mich daran, dass ich mir dachte “Was wäre, wenn er den Fels einfach rollen lässt?” – Für mich macht es das Ende erst richtig erzählenswert.

Worin bestanden die größten kreativen Herausforderungen bei dem Projekt?

Kameron Gates:

Ich wollte dass sich die Zuschauer mit dem Character in weniger als einer Minute verbinden können.

Die Leute konzentrieren sich natürlich aufs Gesicht, also musste der Stein-Riese ausdrucksstark, leicht lesbar und aus purem Fels geschaffen sein. Das hat natürlich seine Grenzen. Eine hochgezogene Augenbraue oder ein Mund bringt menschliche Emotionen hervor die sonst natürlich nicht von einem Felsen dargestellt werden können.

Ich wollte ebenso dass sich alles greifbar anfühlt – nicht so typisch CG. Ich habe einen Hintergrund als Steinmetz habe verstehe ich wie es aussehen muss, um sich haptisch greifbar anzufühlen. Um ehrlich zu sein war das Original-Model von dem Steinriesen aus echten Steinen zusammengesetzt. Einige davon habe ich dort gesammelt, wo ich aufgewachsen bin (Ontario).

Wann wart ihr mit der Arbeit an dem Kurzfilm fertig?

Die ganze CG-Arbeit war im Sommer 2013 fertig mit finaler Farbkorrektur, Titeldesign. Der Sound wurde dann Anfang 2014 fertiggestellt.

Welche Hardware und Software habt ihr verwendet?
Kameron Gates:

Animation, Texturierung und Belichtung wurden alle mit Autodesk Maya erstellt, das grundsätzliche Compositing wurde mit Nuke und das finale Compositing und Farbkorrektur wurde in Flame gemacht.

Es braucht wirkliche Fähigkeiten, um ein Publikum über eine Stunde mit CG-Animation zu unterhalten. Aber das ganze in ein wenig mehr als einer Minute zu machen ist eine noch größere Herausforderung. A Tale of Momentum & Inertia ist ein gutes Beispiel eines animierten Kurzfilms der brillante 3D-Arbeit, ein kluges Drehbuch und ein unerwartetes Ende zu einem großartigen Ergebnis verbindet.

Auszeichnungen:

  • One Screen Film Festival: Best Animation (2015)
  • Animation Block Party: Best Minute Movie (2014)
  • The Australian Effects and Animation Festival: Silver Award in Short Films (2014)
  • California International Animation Festival: Audience Favorite Award (2014)
  • Oregon Independent Film Festival: Best Animation (2014)
  • Ottawa International Animation Festival: Nominated Best Short Animation (2014)
  • 41st Northwest Filmmakers’ Festival – THE GIANT ANIMATION AWARD
  • Oregon Underground Film Festival – Best Animated Short
  • BAMkids Film Festival 2015

Credits:

  • Director: Kameron Gates
  • Creative Director: Kirk Kelley
  • Executive Producer: Lourri Hammack
  • Producer: Zilpha Yost

Nach der Geschichte von Allan Turner & Kameron Gates

  • Production Coordinator: Jamie Pulliam, Julie Ragland, Evan Smith
  • Animator: Wendy Fuller, Kameron Gates, Greg Kyle, Chris Ohlgren, Allan Steele
  • Matte Painter: Don Flores, Kameron Gates, Saira Matthews
  • Character Designer: Kameron Gates
  • Environment Designer: Ian Abando,
    Pascal Campion, Don Flores, Joshua Harvey
  • Storyboard Artist: Kameron Gates
  • Technical Director: Chris Immroth,
    Terence Jacobson, Patrick Van Pelt
  • Modeling: Michael Berger, Chris Ohlgren, Allan Steele, Josh Tonnesen
  • Texture Artist: Jeff Gipson, Saira Mathew, Sari Rodrig, Josh Tonnesen
  • Character Set-up: Terence Jacobson
  • Lighting Artist: Thane Hawkins, Matt Reslier
  • Rigger: Terence Jacobson
  • FX: Rogerio Mendes, Karl Richter, Patrick Van Pelt
  • Opening Titles: Jose Diaz
  • Editor: Steve Miller
  • Flame Artist: Rex Carter
  • Flint Artist: Leif Peterson
  • Post Production Manager: Cam Williams
  • Tape Op: Travis Ezell
  • Scheduler: Melissa Tvetan
  • Sound Design and Mix: Lance Limbocker
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