SketchUp Pro 2026 – die Neuerungen im Überblick

Mit SketchUp Pro 2026 macht Trimble einen nächsten großen Schritt, nicht durch spektakuläre Einzel-Features, sondern durch viele durchdachte Verbesserungen im täglichen Arbeiten. Im Mittelpunkt stehen Kollaboration, Dokumentation, Kontextintegration und Visualisierung. 

Wir haben uns die Details mal angesehen und hier sind die wichtigsten Highlights im Überblick. Für die Extra-Portion gibt es anschließend alle Details für den professionellen Einsatz.

Top 5 Features in SketchUp 2026

  1. Echtzeit-Kollaboration
    Modelle live teilen, gemeinsam ansehen, Kommentare direkt an Geometrie heften; Rechte gezielt steuern.
  2. Ambient Occlusion 2.0
    neue Steuerung für Maßstab, Intensität und Farbe von Schattierungen; kreativeres, lesbareres Shading.
  3. Add Location mit 3D-Gebäuden
    Umgebung realistisch importieren; neues UI; direkter Kontext für Städtebau, Schattenstudien und Präsentationen.
  4. Undo / Redo für Szenen
    versehentlich überschriebene oder gelöschte Szenen lassen sich einfach zurückholen.
  5. LayOut 2026 Drafting-Tools
    Trim, Extend, Fillet, Chamfer: klassische CAD-Funktionen jetzt nativ in LayOut.

Zusammenarbeit in Echtzeit (Kollaboration)- Kommentare direkt im Modell

Mit SketchUp Pro 2026 wird Zusammenarbeit erstmals wirklich synchron.
Die neue In-App-Kommentarfunktion erlaubt es, Feedback direkt an Bauteile oder Szenen zu binden – inklusive Bildern, Erwähnungen und Emojis. Statt Feedback per Mail oder Screenshot zu sammeln, entsteht ein fortlaufender Dialog im Modell selbst.

Über eine Kollaborationsleiste oben rechts können Projekte per Trimble Connect geteilt werden. Der oder die Verantwortliche legt fest, wer

  • nur Szenen ansehen darf,
  • Kommentare schreiben kann,
  • oder selbst Änderungen am Modell durchführen darf. 

Während einer gemeinsamen Sitzung sieht man die Avatare und Cursorkreise anderer Personen live im Modell. Ein Klick auf ein Symbol synchronisiert die Kameraansicht – ideal für Entwurfsbesprechungen über Standorte hinweg.

Der neue Modus „Szenen anzeigen“ erlaubt es zudem, gezielt vorbereitete Ansichten als Slideshow zu teilen, ohne unfertige Bereiche preiszugeben.

Vorteil: weniger Missverständnisse, weniger Rundmails, klar dokumentierte Entscheidungen – und alles bleibt Teil des Modells.

LayOut 2026 – präzisere 2D-Arbeit & bessere CAD-Schnittstellen

Auch das Dokumentations-Tool LayOut wurde praxisnah erweitert:

Neue Zeichenwerkzeuge

Vier klassische CAD-Befehle sind neu integriert:

  • Trimmen,
  • Erweitern,
  • Abrunden (Fillet),
  • Abschrägen (Chamfer).

Damit lassen sich Linien schnell zuschneiden oder verbinden. Besonders nützlich bei Detailplänen oder Grundrissen. 

Überarbeitete Scrapbooks

Aktualisierte Symbolbibliotheken liefern standardisierte 2D-Elemente (Türen, Fenster, Möbel, Sanitär, Personen in Planansicht). So entsteht professionelles Grafik-Linework ohne externe Symboldateien.

DWG-Export & Interoperabilität

  • SketchUp-Tags → DWG-Layer,
  • Option, jede Seite als eigene DWG zu exportieren,
  • gestapelte Viewports werden korrekt ausgegeben,
  • Tabellen, Schraffuren und Polylinien bleiben intakt.

Damit ist der Datenaustausch mit AutoCAD-Anwender:innen reibungsloser und standardkonformer. 

Oberfläche & Performance

Unter Windows arbeitet LayOut nun mit Trays/Panels wie SketchUp selbst. Panels können angedockt, kombiniert oder ausgeblendet werden.

Das Hybrid- und Vektor-Rendering ist laut Benchmark doppelt so schnell – spürbar bei großen, detailreichen Layouts.

Realitätsbezug – Scan Essentials & Add Location 3D-Gebäude

Punktwolken im Modell 

Mit dem Plugin Scan Essentials lassen sich Laserscandaten direkt in SketchUp verarbeiten. Neu sind:

  • Texturprojektion: RGB-Farben der Punktwolke werden auf Flächen projiziert → realistische Bestandsfassaden.
  • Oberflächenvermaschung: erzeugt automatisch SketchUp-Flächen aus Scanabschnitten.
  • Szenenbezogene Sichtbarkeit: Punktwolken-Darstellung (sichtbar / transparent / aus) lässt sich pro Szene speichern.
  • Georeferenz beibehalten: Scans bleiben exakt in globaler Position; Austausch mit GIS / Vermessung vereinfacht sich. 

Standort & 3D-Gebäude

„Standort hinzufügen“ bietet jetzt eine erweiterte Auswahl: Neben Satellitenbild und Gelände können 3D-Gebäudevolumen importiert werden – nativ, ohne Plugin. So entsteht mit wenigen Klicks ein realistisches Umfeld für Entwurfs- oder Schattenstudien.

Die importierten Gebäude sind als Gruppen mit Tags strukturiert und können einzeln ein- oder ausgeblendet werden.

Auch auf dem iPad funktioniert Add Location jetzt vollwertig: Maschendichte und Ausrichtung lassen sich dort genauso einstellen wie am Desktop.

Ergebnis: echte Umgebung, reale Höhen, unmittelbarer Kontext – in Sekunden.

Visualisierung – mehr Kontrolle statt Effekthascherei

SketchUp ist kein Renderer, aber 2026 bietet deutlich feinere Darstellungseinstellungen.

Ambient Occlusion (Color & Scale)

Die Umgebungsverdeckung erhält zwei neue Regler:

  • Farbton der Schatten – für wärmere oder kühlere Lichtstimmungen.
  • Größen-Multiplikator – steuert, wie weit AO-Effekte reichen (vom Möbel-Detail bis zum Stadtmodell).

Das macht AO zum kreativen Stilmittel statt reinem Schattentrick.

Materialien & Darstellung

  • „Rauheit umkehren“ erlaubt das Umkehren von PBR-Rauheits-Maps → bessere Kontrolle über Glanz/Matt.
  • Material-Thumbnails wählbar als Würfel, Fläche oder Automatik – erleichtert das Erkennen von Texturen. 

SketchUp Diffusion [Labs] v2

Das KI-basierte Visualisierungstool wurde ausgebaut:

  • Größerer Canvas & Auto-Prompt (automatische Szenenbeschreibung),
  • respektiert Modellfarben (anpassbarer Color-Mask-Regler),
  • Brush, Lasso, Erase und Sketch-Tools für punktuelle KI-Ergänzungen,
  • Referenzbild-Modus für Stil-Angleichung,
  • Ergebnisse lassen sich als eigene Szene speichern.

Ideal für schnelle Konzeptvisualisierungen ohne externe Renderer. 

Performance & Quality-of-Life-Verbesserungen

Geschwindigkeit & Stabilität

  • Kürzere Ladezeiten großer Modelle, geringere RAM-Spitzen.
  • Bis zu 90 % schnellerer Zoom Extents und 86 % höhere FPS beim Szenenwechsel.
  • Optimiertes Memory-Handling → weniger Abstürze. 

Live-Komponenten

  • Skalierbar (sizable) mit normalen Scale-Griffen – automatische Parameter-Anpassung.
  • Besseres Material-Handling:
    Farbeimer wirkt jetzt konsistent auf Live-Komponenten. 

Modellieren & Bedienung

  • Skalier-Griffe sichtbar, auch wenn teilweise verdeckt.
  • Rotate-Hilfen verschwinden, sobald eine Ebene fixiert ist.
  • Hinter-Objekt-Snapping:
    temporäre Transparenz beim Fangen verdeckter Punkte.
  • Undo/Redo für Szenen:
    falsche Aktualisierung oder versehentliches Löschen rückgängig machen – ein oft gewünschtes Sicherheitsnetz. 

Formate & Schnittstellen

  • DWG-Import:
    Layer → Gruppen; Option „flatten Z=0“.
  • 3D-DWG-Export:
    berücksichtigt aktive Schnittflächen.
  • Polylinien kommen als zusammenhängende Kurven.
  • IFC-Export vereinheitlicht (eine Option mit Auswahl 2×3 / 4).
  • Geräteverwaltung:
    „Andere Abmeldungen“ jetzt direkt aus SketchUp möglich – kein Browser-Login nötig. 

Fazit

SketchUp Pro 2026 ist kein radikaler Umbruch, sondern eine konsequente Weiterentwicklung. Die neuen Werkzeuge zielen auf Effizienz, Genauigkeit und bessere Kommunikation. Gerade im Zusammenspiel von Kollaboration, LayOut, Scan Essentials und Diffusion [Labs] entsteht ein runder, produktionsnaher Workflow.

Trimble zeigt damit, dass Feedback aus der Praxis ernst genommen wird – viele Funktionen stammen direkt aus Nutzerwünschen.

Praxis-Empfehlungen

Kollaboration testen: Modellfreigaben im kleinen Team ausprobieren; Feedback direkt im Modell dokumentieren. LayOut aktualisieren: neue CAD-Tools in Standard-Vorlagen integrieren. Kontext nutzen: 3D-Gebäude & Scans für Standort-Analysen einbinden. AO-Presets speichern: Farbton und Maßstab als Stil-Vorlagen anlegen. Schnittstellen prüfen: DWG/IFC-Mapping mit Partnerbüros abstimmen.

Beratung & Support

Wenn du wissen willst, welche Neuerungen in deinem Workflow den größten Unterschied machen – ob Architektur, Innenausbau, Holzbau oder Stadtplanung – sprich uns an. Wir zeigen live: Kollaboration mit Kommentarfunktion und Szenenführung, effiziente LayOut-Dokumentation, Einbindung von Punktwolken & Standortdaten, sowie KI-Visualisierung mit Diffusion [Labs].